Copilot

Bestandskunden erhalten den Zugang zu Copilot zunächst bis zum nächsten Abrechnungszeitraum kostenfrei. Enthalten ist aber kein unbegrenzter Zugang. Copilot kommt mit einem begrenzten Guthaben, der in “Token” abgerechnet wird, einem Begriff aus der KI-Technologie. Ist dieses Guthaben verbraucht, kann der Copilot bis zum nächsten Monat nicht mehr verwendet werden. Guthaben wird aber nicht auf den nächsten Monat übertragen. Wer ohne Limit mit Copilot arbeiten möchte, wird mit weiteren € 22,- für “Copilot Pro” im Monat zur Kasse gebeten.

Diese Maßnahme war abzusehen. Große Konzerne rollen solche Änderungen gerne in Testregionen aus, um die Reaktion der Kunden zu prüfen - in diesem Fall mußte Australien und Neuseeland als Versuchskaninchen herhalten. Offenbar war der Test erfolgreich.

Betroffen sind die Abonnenten von “Microsoft 365 Single” und “Microsoft 365 Family”.

Preisfalle

Durch die Erweiterung des Leistungsumfangs steigen bei der nächsten Abrechnung die Preise:

Abonnement	Preis bisher	Preis zukünftig	Preiserhöhung
Microsoft 365 Single/Personal	€ 69,-	€ 99,-	43%
Microsoft 365 Family	€ 99,-	€ 129,-	30%

Was wenn ich KI gar nicht haben möchte?

Wenn Sie auf die KI-Funktionen verzichten oder der Preiserhöhung widersprechen möchten, können Sie den Copilot in den Optionen von z.B. Word ausschalten und dazu auf ein Classic-Modell zum alten Preis wechseln. Damit wird auch der lästige aufdringliche prominente Hinweis auf Copilot-Funktionen ausgeschaltet.

Haben Sie die wiederkehrende Abrechnung eingeschaltet?

Diese Einstellung finden Sie auf der Verwaltungsseite Ihres Microsoft-Kontos. Eine Umstellung auf den Classic-Tarif wird aber nicht angezeigt, bis Sie die automatische Abrechnung ausgeschaltet haben. Erst dann bietet Microsoft Ihnen den “Classic-Tarif” zum alten Preis und ohne KI-Mehrwert an.

Wenn Sie die wiederkehrende Abrechnung nicht eingschaltet haben, läuft Ihr Office bis zum Ablauf. Ob und wie Sie bei einem Drittanbieter eine Classic-Lizenz erwerben können, ist zur Zeit noch unbekannt. Während dieses Zeitraums steht einem Test der KI-Funktionen aber nicht im Wege, sofern Sie daran Interesse haben.

Datenschutz

Bitte denken Sie daran, dass die KI-Verarbeitung nicht lokal auf Ihrem Computer durchgeführt wird, sondern das Dokument an einen Microsoft-Server gesendet werden muss. Dies ist vermutlich der Grund, dass zur Zeit nur die Privatanwender-Versionen “Personal/Single” und “Family” betroffen sind.

Dürfen sie das?

Es ist unstrittig, dass eine einseitige Preiserhöhung von Abonnements ("Opt-Out") innerhalb der EU unzulässig ist. Anbieter benötigen dafür jederzeit die aktive Zustimmung des Kunden, wie Amazon und Vodafone in der letzten Zeit erfahren mussten.

Dass Unternehmen dieses unzulässige "Opt-Out"-Verfahren" dennoch verwenden, ist unangenehm. Es ist aber abzusehen, dass eine große Zahl von Abonnenten die Erhöhung klaglos hinnehmen werden, “schließlich wird ja alles teurer”.

Als Privatkunde lohnt sich eine Klage wegen € 30,- ohnehin nicht. Ich erwarte aber in naher Zukunft die Unterstützung durch eine Sammelklage der Verbraucherzentralen, der Betroffene ohne Kostenrisiko beitreten können.

Ich halte Sie mit einem Update auf dem Laufenden.